Ort

umändern / umarbeiten / umformen / umfunktionieren / umgestalten / umstellen / umstürzen / umwälzen / umwandeln

Mit der ehemaligen Kaserne in Fehring fand sich ein Ort, der eine wunderbare Basis für unsere Vorstellungen und Visionen ist. Seitdem wir von der Gemeinde Fehring die Pläne der Kaserne übermittelt bekommen haben, wird im Austausch mit verschiedenen Expertinnen aus den Bereichen Architektur, Landschaftsgestaltung, Biologie und Kunst an Ideen und Umsetzungen zur Transformation des vormals militärischen Geländes in lebensbejahenden Raum gearbeitet.

Die Gebäude

Das Hauptgebäude dient als primärer Lebensraum – mit privaten Wohneinheiten unterschiedlicher Größe für Singles, Paare, Familien und WGs. Die gemeinschaftlich genutzten Zonen umfassen Gemeinschaftsküchen, Speiseräume, kollektive Wohnzimmer, Co-Working-Räumlichkeiten, eine Bibliothek, einen kollektiven Kinderraum, eine Haus-Werkstatt sowie einem Sauna-Bereich. Im Dachgeschoss befinden sich unsere großen Räume, die intern und extern für Seminare und Workshops genutzt werden, sowie Gästezimmer für die Unterbringung von Besucher*innen.

Die großräumigen Nordhallen sind der perfekte Ort für unsere Werkstätten. Ob Holz-, Metall-, Fahrrad-, KFZ-, Keramik,… die Cambium Werkstätten sind mittlerweile gut ausgerüstet und erlauben uns, zu gestalten, umzufunktionieren, zu reparieren und uns in geteilter Ressourcennutzung zu üben. Räume werden dort von eigenen Firmen oder Externen gemietet. Auch unsere Vereinsbar befindet sich – akustisch wundervoll abgeschirm von allen Schlafzimmern der Region – in diesem Bereich.

Die Südhalle eignet sich durch ihre Größe und Deckenhöhe für verschiedenste Verwendungen – als Veranstaltungsraum, Probenort und Fertigungshalle. Von Zirkusproben über Kinoveranstaltungen bis zu diversen Sommercamps – wir freuen uns vor allem in der warmen Jahreszeit über die bunte Vielfalt an Nutzer*innen, die unseren Platz beleben.

Einige der Nebengebäude nutzen wir als Stallungen für Hühner und Schafe, sowie als Lager- und Wohnraum.

Das Gelände

Unser Gesamtgelände misst 16 ha – Bauland, Bauerwartungsland, Wald, Feld und Wiese. Dieses Land wird von uns sukzessive erschlossen und nachhaltig bewirtschaftet. So finden sich auf unserem Gelände bereits Bienenstöcke, Gemüse- und Obstgärten, Baumzelte, Waldspielplätze, Lagerfeuerstellen,Skulpturen sowie der erste innovative und ökologische Neubau – der Strohboid. Auf den baumgesäumten ehemaligen Parkplätzen entsteht ein Zelt- und Wagenplatz.

Der lehmreiche Boden liefert uns wertvolles Bau- und Gestaltungsmaterial.

Auch der nahe gelegene ehemalige Truppenübungsplatz dient als Naturschutz- und Naherholungsgebiet sowie als Weidefläche für unsere Schafherde. Hier forschen wir an Methoden um unsere hochwertigen Wiesen und die vielfältige Biodiversität zu schützen und die Flächen dennoch zugänglich zu machen.

Freuobstwiese

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz entstand in den letzten Jahren eine vielfältigen Streuobstwiese mit über 160 Obstbäumen und Sträucher. Äpfel, Birnen, Haselnüsse, Kakis, Kirschen, Kornelkirsche, Marillen, Maronis, Maulbeeren, Mispeln, Nashi, Pawpaws, Pfirsiche, Quitten, Walnüsse, Zwetschke, Granatäpfel, Feien, Pekannüsse, Holunder, Rosinenbäume, Ölweiden und vieles mehr gedeihen hier. Guter Boden ist DIE Grundlage für ein glückliches (Baum)Leben. Auf den 1,8 ha Fläche auf denen wir dieses Projekt umsetzen gibt es diesbezüglich ein paar Herausforderungen: “Der Boden ist durch teilweise stauendes Hangwasser beeinflusst. Das Bodenprofil zeigt eine stark verdichtete, spärlich durchwurzelte Sperrschicht ab einer Tiefe von etwa 50 cm.“ (aus dem Projektsteckbrief Inspiriert von der Permakultur-technik des „Keyline Design” haben wir Gräben, Dämme und Teiche gegraben, um den Wasserhaushalt und die Bodenstruktur zu verbessern. 

Gemüsegarten

Eine der ersten Tätigkeiten als wir 2017 hier ankamen war das Anlegen der ersten Gemüsebeete. Die üppige Gurkenernte der ersten Saison bleibt uns wohl immer in Erinnerung. Mittlerweile ist der Garten auf über 1000m² angewachsen und versorgt das Cambium und seine Gäste über viele Monate des Jahres mit vielfältigstem Gemüse. Durch diverse Techniken konnten wir den Boden schon richtig gut regenerieren und forschen auch hier an neuen und alten Methoden zu einer Art des Landbaus ohne Raubbau.

 

Der diverse Mischwald direkt vor unserem Haus und die naturbelassenen Wiesen bieten uns Erholung und eignen sich als Rückzugs- und Erfahrungsort für natur- und erlebnispädagogische Projekte, Seminare und Workshops.

Die Region

Das südoststeirische Hügelland ist uns ein inspirierendes Umfeld. Wir sind überzeugt, dass auch außerhalb von Städten zukunftsweisende Innovationsräume entwickelt werden können.

Durch die innovativen Prozesse in der Regionalentwicklung des Steirischen Vulkanlandes sind eine offene Kultur und ein wacher Geist spürbar.

Seit Beginn erweist sich die Gemeinde Fehring, in der wir verortet sind, als unterstützender Kooperationspartner auf vielen Ebenen.

Die beginnende Vernetzung mit anderen lokalen Projekten und Initiativen hilft bei der Verwurzelung und bietet uns die Möglichkeit, Wissen und Erfahrungen auszutauschen und miteinander zu kooperieren.

Von nun an geht es nicht mehr darum, die Stadt, die Landschaft oder den Planeten lediglich zu erhalten. Es geht darum den Lebensraum neu zu erfinden…

Gilles Clement – Landschaftsarchitekt, Schriftsteller, Philisoph
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